Hochsäul über den Eisenpfad

Gipfel des Hochsäul

Gipfel des Hochsäul

Der Hochsäul ist ein großartiger Aussichtsgipfel im Herzen des Hagengebirges. Weit abseits von markierten Wanderwegen findet man hier noch ungetrübte Bergeinsamkeit kombiniert mit einem eindrucksvollen Panorama der Berchtesgadener Alpen. Und mit ein bisschen Glück sieht man hier sogar Edelweiß oder Steinböcke.

Für die eiligen Leser: Hier findet ihr Karte und Höhenprofil der Tour.

Von der Gotzenalm ins Landtal

Da der Hochsäul recht abgelegen ist, muss man allein für den Zustieg schon einiges an Zeit einplanen. Sinnvolle Ausgangspunkte sind die Gotzenalm, die man mit dem Mountainbike von Hinterbrand aus in zwei Stunden erreichen kann. Eine andere Variante bietet sich von der Priesbergalm über den Stiergraben und das Hochgschirr an. Zu guter Letzt sei noch der Zustieg von Salet über den Landtalsteig erwähnt.

Da ich den Hochsäul im Anschluss an meine Tour auf den Gotzentauern über den Mitteren Hirschenlauf besuchte, beginnt meine Beschreibung auf dem Wanderweg von der Gotzenalm ins Landtal. Der sogenannte Reitweg führt ohne großen Höhenunterschied von der Gotzenalm zur Regenalm und weiter ins Landtal.

Abzweigung des Kaunersteigs bei der Regenalm

Hier nahe der Regenalm zweigt nach rechts der Kaunersteig ab, der hinab zur Schiffsanlegestelle Salet am Königssee führt. Der Reitweg führt aber geradeaus weiter ins Landtal. Im Hintergrund rechts erhebt sich der mächtige Funtenseetauern.

Der Reitweg steigt ab der Regenalm sanft an und führt teils im Wald teils im offenen Gelände um die Laafelder herum.

Reitweg von der Gotzenalm ins Landtal

Reitweg von der Gotzenalm ins Landtal

Etwa eine Stunde nach der Gotzenalm ist der Rand des Landtals erreicht. Der Blick wird frei auf den Zielgipfel. Der Hochsäul mit seiner steilen Felswand thront eindrucksvoll über dem Landtal.

Hochsäul

Der Hochsäul mit seiner steilen Felsflanke

Der Weg führt nun auf einem aussichtsreichen Sims oberhalb steiler Wände leicht fallend in das Landtal hinab. Vor mir bauen sich die hohen Wände des Kahlersbergs auf.

Reitweg ins Landtal

Reitweg ins Landtal, im Hintergrund die steilen Felswände des Kahlersbergs

Kurz bevor man den Talgrund erreicht, überwindet eine Holzbrücke eine kleine Unterbrechungsstelle.

Brücke am Reitweg

Brücke am Reitweg

Der Eisenpfad

Im Talgrund stößt man auf eine Wegteilung. Links geht es hinauf zum Hochgschirr und auf der anderen Seite wieder runter zum Seeleinsee und zur Priesbergalm (eine der oben erwähnten Zustiegsvarianten). Für mich geht es jedoch rechts weiter Richtung Wasseralm. Nur wenige Minuten hinter der Abzweigung heißt es aufpassen. Bei den ersten Lärchen auf der linken Seite zweigt der nicht ausgeschilderte Eisenpfad ab. Zunächst verraten nur ein paar Steindauben und eine undeutliche Schneise in den Stauden den richtigen Weg.

Beginn des Eisenpfads im Landtal

Beginn des Eisenpfads im Landtal

Der Pfad führt mäßig gut zu erkennen kurz durch hohes Gras, dann über eine breite Geröllhalde hinüber zu einer grasbewachsenen Wand. Hier windet sich der Eisenpfad dann steil und gut versichert empor.

Eisenpfad - Übersicht von unten

Hier überwindet der Eisenpfad die Wände des Landtals

Zahlreiche Stahlseile wurden hier eingerichtet, um den Steig zu sichern. Ich vermute einmal, dass der Pfad aufgrund des vielen verbauten Eisens seinen Namen erhalten hat. Trotz der zahlreichen Sicherungen sollte man hier Vorsicht walten lassen. Das Gelände ist steil und abschüssig, der Pfad schmal und stellenweise von langem Gras überwachsen. Gerade bei Nässe kann es hier heikel werden.

Stahlseil-Versicherung am Eisenpfad

Stahlseil-Versicherung am Eisenpfad

Die Bilder können teilweise nur unzureichend die Steilheit des Geländes wiedergeben.

Versicherter Abschnitt am Eisenpfad

Versicherter Abschnitt am Eisenpfad – Das Gelände ist steiler als es auf dem Bild aussieht.

Nach 150 anregenden Höhenmetern führt eine letzte Seilversicherung aus dem Steilhang heraus in bewaldetes Gelände. Die Schwierigkeiten sind erst einmal überwunden.

Ende der Drahtseilversicherung am Eisenpfad

Diese letzte Drahtseilversicherung führt hinauf zu einer Baumgruppe.

Es folgt nun leicht bewaldetes Gelände. Zunächst noch etwas ausgesetzt mit eindrucksvollen Tiefblicken hinab ins Landtal lehnt sich das Gelände nach und nach zurück. Der Pfad ist stellenweise markiert mit Steindauben oder einzelnen verblassten Farbtupfern. Mit etwas Aufmerksamkeit lässt er sich im hohen Gras gut verfolgen. Schließlich lichtet sich der Baumbestand. Über einen mäßig steilen Grashang führt der Weg direkt auf den markanten Loskopf zu. Hier teilt sich die Aufstiegsroute. Links geht es über den Bärensunk zum Kahlersberg, rechts erfolgt der Anstieg zum Hochsäul.

Loskopf

Der Loskopf: An seinem Fuß teilen sich die Anstiegswege. Links geht es über den Bärensunk auf den Kahlersberg. Rechts erfolgt der Anstieg zum Hochsäul.

Über versteckte Pfade auf den Hochsäul

Bei einer Steindaube im Hang geht es rechts weg. Ein geröllbedeckter Steig steuert auf eine Baumreihe rechts oberhalb des Wiesenhangs zu. Der Pfad ist nun im hohen Gras nur schwer zu erkennen und auch nur noch mäßig gut mit Steindauben gekennzeichnet.

Schottriger Steig beim Anstieg zum Hochsäul

Der zunächst schotterige Steig führt hinauf zu der Baumgruppe im Hintergrund.

Hinter der Baumgruppe gelangt man zu einer mit vielen Felsbrocken durchsetzten Flachstelle. Eine weitere Steindaube zeigt an, dass man hier richtig ist.

Steindaube bei felsdurchsetzter Ebene

Blick zurück zu den letzten Bäumen. Die Steindaube auf dem Felsbrocken lässt mich hoffen, dass ich noch auf dem richtigen Weg bin.

Das Gelände wird nun offener und gibt den Blick auf den weiteren Routenverlauf frei. Zunächst steuert man über Gras- und Karrenhänge mehr oder weniger weglos auf einen Felsbuckel zu. Laut Alpenvereinsführer handelt es sich dabei um den Grauen Kopf.

Felsen, Gras und Latschen am Weg zum Hochsäul - Im Hintergrund der Graue Kopf

Über Gras- und Karrengelände führt die Route hier weglos auf den Grauen Kopf in der Bildmitte zu.

Der AV-Führer bietet an dieser Stelle noch eine zweite Möglichkeit an und erwähnt einen Steig, der links zwischen Loskopf und Grauem Kopf emporführen soll. Diese Alternative konnte ich allerdings nicht entdecken. Dafür aber eine riesige Höhle rechts oberhalb in der Wand des Hochsäul.

Große Höhle am Hochsäul

Große Höhle am Hochsäul

Am Fuße des Grauen Kopfs wird das Gelände etwas steiler. Über Felsen und Schrofen geht es hinauf zu einer Latschengasse. Steindauben gibt es hier kaum noch. Ich suche mir selbst einen gangbaren Weg und wähle dabei einen kleinen Durchschlupf zwischen einer Felswand und einem abgetrennten Felsblock.

Durchschlupf beim Anstieg zum Hochsäul

Durchschlupf beim Anstieg zum Hochsäul

Kurz darauf erreiche ich eine Latschengasse. Hier stößt man wieder auf einzelne Steindauben.

Steindaube in Latschengasse am Weg zum Hochsäul

Steindaube in Latschengasse am Weg zum Hochsäul (unterhalb der Bildmitte)

Laut Alpenvereinsführer trifft man hier auf einen alten Pfad, der von der Bärensunkalm herüberführt. Viel zu sehen ist von diesem Weg nicht mehr. Ein Blick zurück lässt die Route zwischen den Latschenreihen erahnen.

Latschenreihen am Fuß des Grauen Kopfs

Latschenreihen am Fuß des Grauen Kopfs – Hier soll ein Steig von der ehemaligen Bärensunkalm herüberführen.

Weiter geht es nun über Felsstufen und Geröll nach oben. Immer wieder markieren Dauben den Weiterweg.

Felsige Steilstufe beim Aufstieg zum Hochsäul

Felsige Steilstufe beim Aufstieg zum Hochsäul

In einer Grube am Fuße des Hochsäul hat man noch einmal die Wahl. Südostlich durch die Grube gelangt man über Geröll auf den Grat und weiter auf den Hochsäul. Ich halte mich aber rechts auf dem mit Steindauben markierten Anstieg. Durch Latschen und über Felsstufen geht es ein letztes Mal steil nach oben.

Gipfelanstieg auf den Hochsäul

Letzte Steilstufe vor dem Gipfelrücken

Dann ist der grasige Rücken des Hochsäul erreicht. Die letzten Felsbrocken bleiben hinter einem. Eine Steindaube auf einem Felsen markiert für den Rückweg den Beginn des Abstiegs.

Steindaube am grasigen Rücken des Hochsäul

Diese Steindaube markiert den Abstieg vom Rücken des Hochsäul

Der Blick weitet sich auf das Steinerne Meer mit dem dominanten Funtenseetauern.

Blick zum Funtenseetauern vom grasigen Rücken des Hochsäul

Blick zum Funtenseetauern vom grasigen Rücken des Hochsäul

Der Gipfel ist jetzt nur noch wenige Minuten entfernt. Über einen wunderbaren Wiesenrücken mit großartiger Aussicht geht es dem Ziel entgegen.

Grasiger Rücken des Hochsäul

Grasiger Rücken des Hochsäul

Nach rechts bieten sich nun großartige Einblicke in die südlichen Randberge des Hagengebirges. Gleich gegenüber zieht der grasbewachsene Rücken des Hanauerlaub herab, das ich 2014 das erste Mal besucht habe. Keck hebt sich der Lablkopf von der Wiesenfläche ab. Gerne möchte ich dieses Ziel auch einmal über den Luchspfad erreichen. Ein Projekt für die nächsten Jahre.

Blick vom Hochsäul auf Hanauerlaub und Teufelshörner

Kurz vor dem Gipfel des Hochsäul: Blick zu den Teufelshörnern (im Hintergrund) und dem Hanauerlaub (große Wiesenfläche rechts der Mitte) mit dem auffälligen Lablkopf am unteren Rand.

Kurz vor dem Gipfel scheuche ich noch eine Gämse auf, die sich in einer Mulde versteckt hat.

Gämse am Hochsäul

Gämse am Hochsäul

Dann ist der Gipfel erreicht. Der einsame Berg wartet nicht nur mit einem großartigen Panorama, sondern auch mit einem schönen Gipfelkreuz auf.

Hochsäul - Gipfelkreuz

Gipfelkreuz am Hochsäul

Überall auf der Gipfelwiese blüht Edelweiß. Was für ein Glück, diese seltene Pflanze gleich in solcher Menge hier anzutreffen!

Edelweiß am Gipfel des Hochsäul

Edelweiß am Gipfel des Hochsäul

Die warme Sonne und das weiche Gras laden zu einer langen Gipfelrast ein. Ein Blick in das Gipfelbuch belegt, dass dieser Gipfel wirklich selten Besuch bekommt. Das Gipfelbuch ist noch von 1987 und damit schon 30 Jahre alt.

Gipfelbuch des Hochsäul

Gipfelbuch des Hochsäul

Ich genieße noch ausgiebig den großartigen Blick auf die Berchtesgadener Alpen. Dann geht es über den Aufstiegsweg wieder hinab ins Tal.

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Tour „Hochsäul über Eisenpfad“ im Überblick


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Empfohlene Literatur für die Tour „Hochsäul über Eisenpfad“

Berchtesgadener Alpen: Alpenvereinsführer. Für Wanderer und Bergsteiger. (Alpenvereinsführer alpin)

Empfohlene Kartenmaterial für die Tour „Hochsäul über Eisenpfad“

Hochkönig – Hagengebirge: Mit Wegmarkierungen und Skirouten. Topographische Karte 1:25.000 (Alpenvereinskarten)

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11 Kommentare zu “Hochsäul über den Eisenpfad

  1. Ralph Vogtmann

    Hallo Andreas,
    klasse Deine Berichte. Und zudem noch voller außergewöhnlicher Touren. Endlich ein Bericht über das Hanauerlaub und Eisenpfad. Ich bin an dem Punkt, wo ich auch die beschilderten Pfade verlassen muss um Neues kennen zu lernen. Der Eisenpfad ist einer meiner nächsten Projekte. Dann das Hanauerlaub. Grünsee-Feldkogel sieht auch super aus. Ich komme leider nicht aus der Gegend, deshalb kann es mit der Umsetzung dauern. Meist bin ich alleine unterwegs, ist dann ja auch ein Thema (Gefahr, Wegfindung, usw.).
    Bin gestern beim googeln nach Eisenpfad und Hanauerlaub über Deine Seite gestolpert und habe die beiden Berichte mit den super Bildern gleich verschlungen und hätte mich am liebsten SOFORT auf den Weg gemacht.
    Klasse wäre es, wenn Du mir noch Zeitangaben zu den Touren Mailen könntest.
    Vielen Dank für die Berichte. Bin gespannt was noch kommt (Luchspfad???).
    Gruß, Ralph

    1. Andreas Neumann Beitragsautor

      Hallo Ralph,

      vielen Dank für den freundlichen und ausführlichen Kommentar. Freut mich, wenn dich meine Berichte zu neuen Projekten inspirieren. Eisenpfad ist echt ein schöner, aber wenig begangener Steig. Ich kann auch sehr die Überschreitung des Kahlersbergs mit Aufstieg über das Mausloch und Abstieg über den Eisenpfad empfehlen. Um diese Zeit kann man Edelweiß-Sichtungen fast garantieren. Wenn sich dann noch ein Abstecher zum Hochsäul ausgehen sollte, umso schöner! Vielleicht stelle ich dazu demnächst auch noch einen Bericht ein. Luchspfad war mir bislang zu heikel, auch wenn ich den Einstieg mittlerweile gefunden habe. Scheint neu versichert zu sein. Werde ich in den nächsten Jahren sicher noch mal probieren.

      LG Andi

  2. Markus Kaufmann

    Hallo Andreas,
    Vielen herzlichen Dank für Deine Mühe! Dank Deiner tollen Beschreibung konnten wir den Weg auf den Hochsäul am 19.7.18 sehr gut finden; heuer gibt es auch bis oben recht viele Steindauben so daß auch nach dem Abzweig vom Eisenpfad noch Hinweise auf den richtigen Weg zum Gipfel zu finden sind; nochmals vielen Dank, eine wirklich traumhafte Tour!
    Lg, Markus

  3. Thomas

    Hallo Andreas,

    auch von mir Lob und Anerkennung für die sorgfältig aufbereiteten Tourentipps, die schönen Fotos und Anregungen.

    Bitte bedenke, dass du im Internet einen uneingeschränkten und unkontrollierbaren Verteilerkreis hast. Was will ich damit ausdrücken? Vor zwei Wochen habe ich einen der Ranger im NP Berchtesgaden, Josef Egger, getroffen und lange mit ihm über den Einfluß von Internetforen und privaten Seiten wie deiner auf Besucherströme und die Naturzerstörung im NP gesprochen. In aller Kürze: Jeder Tourentipp, zumal mit ausführlichsten Hinweisen zur Wegfindung, wo man abseits der bekannten Wanderwege „etwas Besonderes“ finden kann, führt zu vollkommen ungeahnten Besucherhorden, die sich ermuntert fühlen, dort hinzugehen, wohin sie sich eigentlich nicht trauen. Wildrückzugsgebiete werden so „erschlossen“, Wild wird vertrieben. Ob es bald auf dem Fagstein oder dem Hochsäul noch so viel Edelweiß geben wird, wenn den Standort nun viele kennen? Es gibt konkrete Beispiele von Herrn Eggers, dass Orchideen en masse ausgegraben wurden, nachdem jemand unter hikr.org deren Standort „zu genau“ nannte.

    Ich finde, darüber kann man als Naturfreund lange nachdenken. Ich habe manche meiner Beiträge in Foren, zB hikr.org, daraufhin gelöscht. Nicht dass wir uns mißverstehen: Ich rege an, darüber nachzudenken, mehr nicht. Entscheiden mußt du selbst.

    Berg Heil, Thomas

    1. Andreas Neumann Beitragsautor

      Hallo Thomas,

      vielen Dank für deinen ausführlichen und nachdenklich machenden Kommentar. Tatsächlich beschäftigt mich dieses Thema in letzter Zeit auch stärker. Wie du vielleicht gemerkt hast, habe ich in den letzten Monaten kaum noch Beiträge veröffentlicht, was nicht alleine dem Zeitmangel geschuldet ist. Die Berichte vom völlig überlaufenen Königsbach-Wasserfall oder anderen vormals als Geheimtipp gehandelten Orten schrecken ab, weitere Insidertipps preiszugeben. Früher habe ich selbst nach Informationen zu eher selten begangenen Routen im Internet gesucht und hätte mich dabei über die ein oder andere genauere Beschreibung dazu gefreut. Aus dieser Idee heraus ist auch diese Website entstanden. Mittlerweile wird mir aber auch immer mehr die Kehrseite dieses Informationsangebots bewusst. Von daher werde ich mich in nächster Zeit eher den Touren für Kinder widmen, die alle auf bezeichneten Wegen stattfinden und somit besser mit dem Naturschutz konform gehen.

      Vielen Dank für deine offenen Worte. Ich wünsche dir trotz allem viele ungetrübte Naturerlebnisse in den Bergen.

      Andi

    2. Franz

      Sehr weise Worte! Mittlerweile sollte sich jeder, der in solchen Foren unterwegs ist ernsthaft über seine Beiträge Gedanken machen. In einer Zeit in der die Berge (besonders der NP Berchtesgaden) so dermaßen überrannt werden, sollten besonders die abgelegenen und intakten Bergwelten unbedingt bewahrt werden. Jeder erfreut sich doch an einsamen Bergtouren aber durch solche Forenbeitraäge passiert leider genau das Gegenteil. Das sollte eigentlich jedem Nutzer mit seinem Beitrag bewusst sein – wissen muss er es natürich dennoch selbst ob er solche Foren mit entsprechenden Tourenberichten füttert oder nicht. Irgendwann wird es aber zu spät sein wenn man jetzt nicht die Handbremse anzieht. Es hätte viel mehr Bedeutung die Schönheit der Natur im Herzen und Kopf zu bewahren als im Internet der Welt einfach so zugänglich zu machen. Ein weiterer Aspekt ist, dass gewisse Bergtouren bzgl. Wegsuche, Ausdauer und Ausgesetztheit definitiv nicht zu unterschätzen sind! Durch die schönen Bilder werden Leute ermuntert sich auf solche Berge zu begeben denen sie nicht gewachsen sind und völlig blind drauf losrennen. Die vielen Bergwachteinsätze (viele davon auf Leichtsinn zurückzuführen und vermieden hätten werden können) rund um die Uhr (gerade in der Urlaubszeit) zeigen auch wie „ernst“ die Lage ist.
      Wer abgeschiedene Gipfel und Einsamkeit sucht, findet sie auch (auch ohne Internet). Ein Blick vom Gipfel oder auf eine topographische Karte sollte genügend Anreize geben.
      Nix fia unguad, bitte ah ned falsch versteh, des san subba Fotos und Berichte aber es is dringend an der Zeit si über sowas Gedanken zu machen. Deswegen ah scho moi Danke für die Einsicht im Kommentar unten!!! Bergsteigerische Grüße

  4. Volker

    Hallo Andreas,
    ja die Tourentips im Netz sind oft hilfreich, um einsamere und abgelegenere Bereiche im Berchtesgadener Land ( und natürlich anderswo ) zu finden und für sich selbst zu ergründen.
    Der Nachteil ist, wie Thomas es beschrieben hat, das dann eben jeder Einblick erhalten kann und es oft mit der Einsamkeit ein jähes Ende hat.
    Das Beispiel Königsbachfall finde ich hervorragend, das erste mal war ich dort mit meinem Vater 1976 und da war wirklich niemand anderes und das im Sommer!
    Ich weis von einer großen Zahl alter Almsteige und Zuwege im Bereich Königssee die in keiner modernen Karte mehr verzeichnet sind.
    Das ist, meiner Meinung nach, gut so damit die großen Besucherströme gelenkt bleiben.
    Mach weiter so, wie du es für richtig hälst!

    Volker

  5. Michael

    @Andreas … vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und den tollen Einblick in diese Tour.
    Das Thema mit der Veröffentlichung solcher Touren, sehe ich auch sehr kritisch. Aber hier und da mal ein Bericht, ist schon Ok. Eigentlich müsste man die klassischen Touristen von den „Pfadfindern“ trennen können. Aber dem ist leider nicht so.
    Ich war selbst schon auf vielen unmarkierten Steigen im BGL unterwegs. Aber es fehlen auch noch viele. Der Eisenpfad, sowie der Luchspfad stehen auch noch auf meinem Zettel. Dazu gesellen sich der mittlere Hirschenlauf und der Feldkogelsteig. Am meisten aber reizt mich der Falkensteinersteig. Mal sehen wann wir wieder dürfen … und ob es dann auch mit der Fitness hinhaut.
    Einen Versuch über den Perlsteig zur Wasseralm zu gelangen, haben wir 2017 abgebrochen. Unfassbar viele Zecken!
    Dahingegen war ich schon auf dem Forstbegangsteig unterwegs. Auf dem Watzmannlabl. Bin über den Steftensteig auf den Kehlstein und über den Kehlriedel herunter … Wir waren im Sittersbachtal und haben die Rauhen Köpfe „überschritten“. Aber es gäbe noch so viel mehr.
    Danke für die Einblicke und bleibt gesund.

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