Skitour Birnhorn

Die Skitour auf das Birnhorn ist eines der absoluten Highlights in der Region. Vom Ausgangspunkt bis zum Gipfel sind sage und schreibe 2000 Höhenmeter zu bewältigen. Natürlich sollte die Tour und insbesondere der anspruchsvolle Gipfelanstieg nur bei stabilen Bedingungen gemacht werden.

Für die eiligen Leser: Hier findet ihr Karte und Höhenprofil der Tour.

Ein langer Waldgürtel

Genau solche Verhältnisse boten sich uns im März 2014. In aller Frühe machten wir uns auf den Weg nach Weißbach bei Lofer. Los geht die Tour beim Hackerbauern nahe Weißbach. Auf der Forststraße ein paar Meter oberhalb findet man meist einen Platz zum Parken. Von hier geht es dann in der Regel zu Fuß auf einem steilen Pfad durch den dichten und größtenteils aperen Waldgürtel aufwärts. Erst nach gut eineinhalb Stunden wird der Wald lichter und die Schneedecke dicker. Zeit für uns, die Ski anzulegen.

Tourenski anschnallen auf der Skitour zum Birnhorn

Die Tourenski werden angelegt. Noch ist Alex guter Dinge.

Zunächst fogt die Skitour weiter dem Verlauf des markierten Weges. Die Route umgeht dabei geschickt die Steilstufen und kleinen Wände im Wald. Dabei quert man nach und nach den Waldgürtel von rechts unten nach links oben. Erst bei knapp 1400 Metern gelangt man in lichteren Bergwald.

Skitouren-Aufstiegsspur im lichten Bergwald am Fuß des Birnhorns in den Leoganger Steinbergen

Ab rund 1400 Höhenmetern lichtet sich der Wald immer mehr.

Kurz darauf passieren wir die Jagdhütte Ebersberg, die auf einer kleinen ebenen Lichtung liegt. Normalerweise führt die Route noch weiter links entlang, so dass man meist die Hütte gar nicht zu Gesicht bekommt. Aber da das Gelände hier schon recht offen ist, stellt es kein großes Problem dar, wieder auf den üblichen Anstiegsweg zurückzukehren.

Verschneite Ebersberg Jagdhütte in den Leoganger Steinbergen

Jagdhütte Ebersberg in den Leoganger Steinbergen

Im Ebersbergkar

Die Route strebt nun noch weiter nach links, immer auf die Felswände zu, die vom Dürrkarhorn herunterziehen. Schließlich lässt man die letzten Bäume hinter sich und gelangt in das riesige Ebersbergkar.

Skitour Birnhorn - Waldgrenze unterhalb des Ebersbergkars

Die Waldgrenze ist erreicht.

Im schattigen linken Bereich des Kares führt die Spur weiter nach oben. Bei rund 1900 Höhenmetern erreicht man die erste Steilstufe.

Skitourengeher in Steilstufe im Ebersbergkar

Alex in der ersten Steilstufe im Ebersbergkar

Nach ein paar Spitzkehren ist dieses erste Hindernis überwunden. Bei einem Blick zurück kann man jenseits des Saalachtals die Reiteralpe und die Hocheisspitze erkennen.

Blick aus dem Ebersbergkar auf Reiteralpe und Hocheisspitze

Blick aus dem Ebersbergkar auf Reiteralpe (links) und Hocheisspitze (rechts)

Bei 2100 Höhenmetern folgt die zweite Steilstufe im Kar. Bei den heutigen Verhältnissen kein Problem. Bei hartem Schnee oder Vereisung kann es hier jedoch unangenehm werden.

Skitourenspur quert einen Steilhang im Ebersbergkar

Skitourenspur durch den zweiten Steilhang im Ebersbergkar

Nach diesem Steilstück gelangt man wieder in flacheres Gelände. Die folgende Grube sollte man, sofern es die Lawinensituation zulässt links oberhalb queren, um nicht unnötig Höhe zu verlieren. Die Route führt weiterhin immer im linken Teil des Kares auf das Birnhorn zu, dessen Gipfel nun das erste Mal in Sicht kommt.

Skitour Birnhorn - Der Gipfel kommt in Sicht

Der Gipfel des Birnhorns kommt erstmals in Sicht.

Nun zieht die Spur noch einmal recht steil nach links zum Kuchelnieder hinauf. Hier am tiefsten Punkt zwischen Birnhorn und Kuchelhorn errichten wir unser Skidepot.

Skitouren-Aufstiegsspur zum Kuchelnieder

Skitouren-Aufstiegsspur zum Kuchelnieder

Gipfelanstieg zum Birnhorn

Der Ski-Teil ist geschafft. Von hier geht es nun zur Fuß weiter. Mächtig baut sich vor uns der Gipfel des Birnhorns auf und lässt erahnen, was noch Alles auf uns zukommt.

Schneebedeckter Gipfel des Birnhorns in den Leoganger Steinbergen

Der Gipfelaufbau des Birnhorns: Der obere Teil des Anstiegs verläuft über das, von oben gezählt, zweite große Felsband mit dem großen abgetrennten Felsblock in der Mitte. Der restliche Anstieg wird vom Gipfelvorbau verdeckt.

Wir legen sicherheitshalber die Steigeisen an und begeben uns hinüber zum Beginn des Gipfelanstiegs.

Beginn des Gipfelanstiegs zum Birnhorn im Winter

Der Beginn des Birnhorn-Gipfelanstiegs: Der erste Teil führt über das schneebedeckte Felsband in der Bildmitte

Erfreulicherweise sind große Teile des Anstiegs mit Stahlseilen gesichert. Dadurch verlieren die schon zu Beginn recht ausgesetzten Passagen etwas an Schärfe. Dennoch heißt es hier trotzdem gut aufpassen.

Drahtseilgesicherte Passage am Birnhorn

Drahtseilgesicherte Passage zu Beginn des Gipfelanstiegs. Hier geht es rechts schon ganz schön runter.

Solange man nur einem Felsband folgen muss, halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen. Interessanter wird es, wenn man von einem Band auf das nächste wechseln muss. Diese Kletterstellen haben es auch mit Stahlseil-Versicherung durchaus in sich.

Skitourengeher in Kletterstelle am Birnhorn

Kletterstelle beim Wechsel auf das nächste Felsband

Gesicherte Kletterpassage am Birnhorn

Alex in der ersten Kletterpassage: Das nächste Felsband ist fast erreicht.

Puh, das wäre geschafft. Auf dem nächsten Felsband stapfen wir nun wieder etwas gemütlicher dem Gipfel entgegen. Die nächsten Kletterstellen erwarten uns beim Übergang vom Vorbau zum eigentlichen Gipfelaufbau.

Gesicherte Kletterstelle am Birnhorn in den Leoganger Steinbergen

Gesicherte Kletterstelle beim Übergang vom Vorbau zum eigentlichen Gipfelaufbau des Birnhorns

Über einige gesicherte Felsstufen geht es in eine Scharte hinauf und von dort – wie könnte es anders sein – auf einem weiteren breiten Felsband weiter.

Breites geneigtes Felsband beim Anstieg auf das Birnhorn

Breites geneigtes Felsband beim Anstieg auf das Birnhorn

Leider bleibt das Band nicht immer so schön breit. Und so folgen auch ein paar ausgesetztere Passagen.

Ausgesetzte Passage beim Gipfelanstieg zum Birnhorn

Ausgesetzte Passage beim Gipfelanstieg zum Birnhorn

Steiles Gelände am Birnhorn

Langsam nähern wir uns der Schlüsselstelle des Gipfelanstiegs. Ein etwa 45° steiler Hang, der unterhalb in einer senkrechten Wand mündet. Bei Hartschnee oder Eis und nicht freiliegendem Drahtseil ist diese Passage äußerst heikel.

Steiler Schneehang beim Birnhorn-Gipfelanstieg

Alex begutachtet die Schlüsselstelle: Ein steiler Schneehang über einem Felsabbruch

Glücklicherweise liegt das Drahtseil frei. Das erleichtert die Sache doch erheblich.

Steile gesicherte Passage beim Gipfelanstieg zum Birnhorn

Alex in der Schlüsselstelle: Das Gipfelkreuz scheint schon so nahe.

Von oben betrachtet lässt sich erahnen, wie steil und ausgesetzt diese Passage tatsächlich ist.

Querung eines steilen Schneehangs beim Anstieg zum Birnhorn

Der Steilhang von oben betrachtet mit Tiefblick hinab ins Ebersbergkar

Oben angelangt, heißt es kurz durchschnaufen. Aber nicht zu lange. Das nächste Schmankerl wartet schon. Und zwar in Form eines weiteren Steilhangs über einem Felsabbruch. Dank guten Stapfschnees lässt sich der Hang jedoch überraschend einfach queren.

Ausgesetzte Querung eines steilen Schneehangs beim Anstieg zum Birnhorn in den Leoganger Steinbergen

Ausgesetzte Querung eines weiteren Steilhangs

Nach dieser Querung hat man die größten Schwierigkeiten im Anstieg überwunden. Man gelangt nun wieder auf ein breites Felsband, das einen bis zum Gipfelgrat hinaufführt.

Gipfelaufbau des Birnhorns mit schneebedeckten Felsbändern

Dieses Felsband führt bis zum Gipfelgrat hinauf. Oben kann man schon das große Gipfelkreuz erkennen.

Ungefähr auf der Hälfte des Bandes wird der Weg von einem große Felsblock eingeengt. Hier führt eine steile Schneerinne zwischen Wand und Felsblock nach oben.

Steile Schneerinne mit Stahlsteil beim Birnhorn-Gipfelanstieg

Steile Schneerinne beim Birnhorn-Gipfelanstieg

Der Blick hinab ins Ebersbergkar und zum gegenüberliegenden Hundshörnl wird immer eindrucksvoller.

Blick vom Birnhorn-Gipfelanstieg zum Hundshörnl in den Leoganger Steinbergen

Blick vom Birnhorn-Gipfelanstieg zum Hundshörnl

Schließlich ist der Gipfelgrat erreicht. Jetzt heißt es nur noch, aufmerksam dem verschneiten Gipfelgrat hinüber zum Gipfelkreuz zu folgen. Der Tiefblick hinab nach Saalfelden und Leogang verschlägt einem dabei fast den Atem.

Ausgesetzter Schneegrat am Birnhorn in den Leoganger Steinbergen

Ausgesetzter Schneegrat am Birnhorn: Tief unten im Tal kann man Leogang erkennen.

Noch wenige konzentrierte Schritte, dann ist das riesige Gipfelkreuz des Birnhorns erreicht.

Schneebedeckter Gipfel des Birnhorns mit Gipfelkreuz

Der Gipfel des Birnhorns mit riesigem Gipfelkreuz

Wie immer freue ich mich über eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge zur Tour. Gerne könnt ihr die Tourenbeschreibung bewerten oder ihr teilt sie über Facebook, Twitter, Google Plus oder Pinterest (über die Icons unten auf der Seite).

Skitour Birnhorn im Überblick


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Empfohlene Literatur zur „Skitour Birnhorn“

Rother Skitourenführer Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen

Empfohlenes Kartenmaterial zur „Skitour Birnhorn“

Alpenvereinskarten Loferer- und Leoganger Steinberge

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2 Kommentare zu “Skitour Birnhorn

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