Hat man das Gruberhörndl über den Weittalsteig bestiegen, bietet sich als alternativer Abstieg der markierte, aber eher selten begangene Koialuweisteig an. Was dieser Steig zu bieten hat und was es mit diesem eher ungewöhnlichen Namen auf sich hat, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Für die eiligen Leser: Hier findet ihr Karte und Höhenprofil der Tour.
Zurück zur Weittalhütte
Für den Abstieg vom Gruberhörndl entschied ich mich für den Koialuweisteig. Nach ausgiebiger Gipfelrast ging es nun zunächst über den Aufstiegsweg wieder nach unten. Nach einer halben Stunde ist die Weittalhütte wieder erreicht.
Rechts würde es hier wieder zurück über den Weittalsteig gehen. Zum Koialuweisteig geht es jedoch linker Hand weiter. In der Nähe der Hütte weitet sich der Pfad etwas. Fahrspuren deuten an, dass die Hütte von Zeit zu Zeit mit einem geländegängigen Auto angefahren wird. Auf dem Fahrweg geht es nun weiter nach unten. Der Weg ist allerdings ziemlich matschig und rutschig, so dass man etwas aufpassen muss, um nicht auf dem Hosenboden im Dreck zu landen.
Weiter unten führen die Fahrspuren in offenes Gelände, vermutlich ein alter Windbruch. Mittlerweile wird das Terrain aber von jungen Bäumen wieder Stück für Stück zurückerobert.
Auf den Scharnkopf – ein Gipfelchen im Wald
Man darf nun nicht den Fehler begehen, einfach blind der Forststraße weiter zu folgen. Kurz bevor der Forstweg wieder beginnt anzusteigen, zweigt nämlich rechts der Koialuweisteig ab. Da hier kein Wegweiser steht und der Steig ziemlich zugewachsen ist, kann man ihn leicht übersehen.
Gerade zu Beginn ist der Steig ziemlich zugewuchert. Man könnte den Eindruck bekommen, dass dieser Steig nicht allzu oft begangen wird.
Danach führt der Steig durch wunderschönen, lichten Wald. Der Weg ist nun immer besser zu erkennen.
Der Pfad steigt danach wieder leicht an und führt auf den Scharnkopf. Diese unscheinbare Erhebung mitten im Wald verdient eigentlich die Bezeichnung Gipfel nicht. Dennoch ist er in den Karten als solcher eingezeichnet.
Jemand hat dem Gipfelchen sogar ein kleines improvisiertes Kreuz aus Ästen spendiert. Die Aussicht ist von hier aber trotzdem eher mäßig beeindruckend.
Schöne Aussichten auf dem Koialuweisteig
Von nun an geht es nur noch bergab Richtung Weißbach. Zunächst führt der Weg noch ein Stück im lichten Wald hinab. Danach führt die Route direkt über den Gratrücken der vom Scharnkopf hinabzieht. Dadurch genießt man immer wieder schöne Tiefblicke Richtung Inzell.
Der Steig weicht kurzzeitig nach links in die bewaldete Flanke aus. Hier stößt man auf einen sehr schönen Rastplatz. Eine Holzbank mit Tisch und schöner Aussicht auf das Ristfeuchthorn lädt zum Verweilen ein.
Danach geht es wieder zurück auf den Gratrücken. Hier eröffnen sich weitere anregende Tiefblicke zum Beispiel auf den Falkensee und den Krottensee.
Eine weitere Bank direkt an der Gratkante lässt einen noch einmal das Panorama in aller Ruhe genießen.
Koialuweisteig – Ein ungewöhnlicher Wegname
Kurz darauf verlässt der Steig endgültig den Grat und steigt im lichten Bergwald ab. Ungefähr eine Viertel Stunde nach der Bank kann man an einem Baum eine schön verzierte Holztafel entdecken, auf der der Name des Steiges geschrieben steht. Vermutlich ist die ungewöhnliche Bezeichnung auf die bayerische Form des Namens „Kohler Ludwig“ zurückzuführen. Dafür spricht auch, dass der Weg über das Gruberhörndl hinweg bis zur Kohleralm führt. Der Zusammenhang mit einem ehemaligen oder aktuellen Hüttenwirt ist naheliegend. Ich freue mich aber auch über jeden Kommentar, der hierzu Aufklärung bieten kann.
Der Steig windet sich nun weiter die licht bewaldete Flanke hinunter und mündet bei etwa 1100 Höhenmetern in einen mittlerweile komplett zugewachsenen alten Fahrweg ein.
Hier sollte man wieder etwas auf die Routenführung achten. Dem Fahrweg darf man nur einige hundert Meter folgen. Dann gelangt man zu einer etwas versteckten Abzweigung. Hier unbedingt rechts auf den markierten Steig abbiegen. Geradeaus würde der Fahrweg hinüber zum Jochberg führen.
Abstieg nach Weißbach
Der Pfad leitet nun über steile Grashänge, die durchaus etwas Aufmerksamkeit erfordern, nach unten.
Das Gelände ist hier steiler als es die Fotos vermitteln können. Teilweise quert der Pfad wie auf einem Sims die Wiesenhänge.
Mit jedem Meter, den man absteigt nimmt der Baumbestand zu. Bald befindet man sich in schattigem Bergwald. Bei rund 920 Höhenmetern gilt es noch mal, auf die Wegführung zu achten. Es folgen kurz hintereinander zwei Abzweigungen. Bei der ersten hält man sich von oben kommend rechts.
Bei der zweiten Abzweigung bleibt der Pfad, der nach rechts oben führt, unberücksichtigt.
Nun ist es nicht mehr weit bis ins Tal. Die letzten Höhenmeter führen steil durch den Bergwald hinab. Schließlich erreicht man bei ca. 730 Höhenmetern einen Rastplatz oberhalb eines großen, alten Holzgebäudes, dem Bergstüberl Nagling, einem ehemaligen Solehochbehälters. Für alle, die von hier aus den Koialuweisteig begehen wollen: Der Steig beginnt hinter diesem Baum mit der Holztafel „Jochberger Schulweg“.
Über Holzstufen geht es die letzten Meter hinab zum Soleleitungsweg. Im Hintergrund kann man noch einmal das Bergstüberl Nagling erkennen.
Auf dem Soleleitungsweg geht es in rund einer halben Stunde zurück zu meinem Ausgangspunkt beim Café Zwing.
Wie immer freue ich mich über eure Kommentare und Verbesserungsvorschläge zur Tour. Gerne könnt ihr die Tourenbeschreibung bewerten oder ihr teilt Sie über Facebook, Twitter, Google Plus oder Pinterest (über die Icons unten auf der Seite).
Abstieg vom Gruberhörndl über den Koialuweisteig im Überblick
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Tolle Tour! Super Wegbeschreibung! Mit bergerfahrenen Hunden gut zu gehen!