Fagstein über Hohe Rossfelder

Gipfel des Fagstein

Der Gipfel des Fagstein

Bei der Fahrt Richtung Berchtesgaden oft im Blick, habe ich diesen Gipfel doch lange Zeit links liegen gelassen. Doch jetzt war es endlich so weit und auch dieser Gipfel hat von mir Besuch erhalten. Über die Hohen Rossfelder ging es zum Gipfel und als kleinen Bonus habe ich mir beim Abstieg dann noch die Rotspielscheibe gegönnt. Alles in allem wieder eine großartige Rundtour!

Steckbrief zur Tour „Fagstein über Hohe Rossfelder“

Schwierigkeit: anspruchsvoll (W3)            Dauer (Aufstieg): 3:30 h            Höhenmeter (Aufstieg): 1030 m

Wegbeschaffenheit:

  • zuerst Forststraße
  • später steiler Pfad über Bergwiesen
  • steile Grashänge
  • keine mit Stahlseil versicherten Abschnitte

Anforderungen:

  • Sicheres Gehen auf schmalen Steigen und steileren Grashängen
  • nicht gekennzeichnet, aber meist gut zu erkennen
  • ab Erreichen des Gipfelrückens ist die Orientierung problemlos
  • Solide Grundkondition

Ausrüstung:

  • Feste Bergschuhe
  • Karte des Gebietes (1:25.000)
  • Höhenmesser

Einkehrmöglichkeiten:

  • Königsbachalm, Priesbergalm, Hugo-Beck-Haus

Günstige Jahreszeit:

Günstige Jahreszeit: Juli bis September

Wie bei so vielen Unternehmungen im Hagengebirge, so macht es auch bei dieser Tour Sinn, sich den Zustieg ein wenig zu verkürzen. Also packe ich mein Mountainbike ins Auto und fahre zum Parkplatz Hinterbrand. Von hier geht es dann in einer Dreiviertelstunde bis oberhalb der Königsbachalmen, wo ich das Fahrrad deponiere. Ich plane nach dem Fagstein noch die Rotspielscheibe mitzunehmen und über die Königstalalm abzusteigen. Deswegen würde es keinen Sinn machen, das Bike noch weiter bis zur Priesbergalm zu nehmen. Die letzte halbe Stunde geht es zur Fuß über den breiten Fahrweg bis zu den Almen. Jetzt Mitte Juni warten die Wiesen rund um die Almen mit einer unglaublichen Blütenpracht auf.

Weißer Germer bei Priesbergalm

Weißer Germer bei der Priesbergalm

Kurz vor der bewirteten Priesbergalm nehme ich den linken, nicht bezeichneten Fahrweg zu den oberen Almhütten. Bei einem Wegkreuz und vor einer weiteren Almhütte verzweigt sich der Weg erneut. Hier bleibe ich auf dem geradeaus weiterführenden Sträßchen.

Abzweigung bei Priesbergalm

Abzweigung bei der Priesbergalm – Hier folge ich dem geradeaus führenden Weg links an der Hütte vorbei.

Nach einer Kehre und nur wenige Augenblicke später erreiche ich die oberste Alm.

Oberste Hütte der Priesbergalmen

Oberste Hütte der Priesbergalmen

Direkt hinter der Hütte beginnt der Steig zu den Rossfeldern und zum Fagstein.

Beginn Anstieg zu Rossfeldern und Fagstein

Beginn des Steigs zu den Rossfeldern und zum Fagstein

Zunächst führt der Steig nach links auf ein kleines Grasköpfchen zu, das in der AV-Karte sogar mit einer Höhe kotiert ist (1546 Hm). Kurz davor trifft man auf eine Pfadkreuzung. Hier hält man sich rechts und steuert den Waldgürtel oberhalb der Priesbergalmen an.

Pfadkeuzung oberhalb der Priesbergalmen

Blick hinab auf die besagte Pfadkreuzung – von links bin ich gekommen, im Bild nach unten rechts geht es weiter. Im Hintergrund die Hütten der Priesbergalmen und die Fahrstraße, auf der ich dorthin gekommen bin.

Man folgt nun dem Pfad durch eine Schneise im Waldgürtel. Nachdem man die ersten Bäume hinter sich gelassen hat, lässt man sich jedoch von den deutlicheren Steigspuren nach links leiten.

Pfad im Waldgürtel oberhalb der Priesbergalmen

Deutlich zu erkennender Steig im Waldgürtel oberhalb der Priesbergalmen

Kurze Zeit später habe ich das Waldstück schon hinter mir gelassen und steige einen dicht mit Farn bewachsenen Geländerücken hinauf. Die unteren Rossfelder sind erreicht.

Farne auf Unteren Rossfeldern

Dichter Farnbewuchs auf den Unteren Rossfeldern

Mit der Höhe nimmt der Farnbewuchs langsam ab und weicht einer artenreichen Bergflora. Eines der Highlights dabei ist der Punktierte Enzian (gentiana punctata), den man in dieser Fülle wohl sonst nirgends im Nationalpark antrifft.

Punktierter Enzian (gentiana punctata) vor Watzmann

Punktierter Enzian (gentiana punctata), im Hintergrund der Watzmann

Ich steige den Rücken immer weiter empor und lasse nach links und rechts abzweigende Steige unbeachtet. Schließlich flacht der Rücken deutlich ab und gibt den Blick frei auf die Oberen Rossfelder und mein (erstes) Gipfelziel, den Fagstein.

Fagstein und Obere Rossfelder

Blick auf die Oberen Rossfelder und den Fagstein

Rechts von mir und jenseits des Stiergrabens erkenne ich den Gotzentauern und das Hohe Laafeld, ebenfalls einsame Gipfelziele, denen ich im Sommer (Gotzentauern über Mittleren Hirschenlauf) bzw. Winter (Skitour Hohes Laafeld) bereits einen Besuch abgestattet habe. Ich quere auf dem mittlerweile fast ebenen Wiesengrat hinüber zu den Oberen Rossfeldern. Dort stoße ich auf eine große Quelle, wo ich meine Wasservorräte wieder etwas auffülle – die letzte Gelegenheit für die nächsten Wegstunden.

Quelle des Abwärtsgrabens unterhalb der Hohen Rossfelder

Quelle des Abwärtsgrabens unterhalb der Hohen Rossfelder

Nun geht es steil die Wiesenhänge der Rossfelder empor. Mein Ziel ist das oberste Ende der Hohen Rossfelder. Von dort soll es laut AV-Karte und Alpenvereinsführer einen Steig durch die Wand des Fagsteins geben. Doch je näher ich den Felsen komme, desto mehr zweifle ich an der Existenz dieses Weges. Schießlich stehe ich direkt unter der Felswand. Die Trittspuren, denen ich bisher gefolgt bin haben sich längst im hohen Gras verloren. Ein Murmeltier pfeift mich, verärgert über die Ruhestörung, von einem Felsblock herab an. Ich schau mir noch mal die grasigen Passagen der Felswand genau an, durch die theoretisch ein Steig gehen könnte, entscheide mich aber dann dagegen, hier etwas zu riskieren.

Fagstein - Direkter Anstieg durch Westwand

Durch diese Wand soll durch die steilen Grasfelder ein Steig hinaufgehen. Für mich heute nicht zu erkennen und definitiv zu riskant.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass ich hier definitiv richtig bin. Ein schwacher Trost. Doch dann entdecke ich noch eine weitere gestrichelte Linie, die eine Aufstiegsmöglichkeit darstellen könnte. Und tatsächlich! Rechts unter mir kann ich in den steilen Grashängen der Südflanke deutlich einen Steig ausmachen. Das sieht gut aus. Also ein paar Meter absteigen und den neuen Pfad checken.

Querung in Fagstein-Südflanke

Querung in Fagstein-Südflanke: Der Pfad ist recht deutlich im grasigen Gelände zu erkennen.

Etwa 50 Höhenmeter unterhalb der Felsen erreiche ich den Steig. Zunächst führt dieser hinab in eine Karrinne. Hier kann mich ein kleines Schneefeld nicht wirklich aufhalten.

Schneefeld in Fagstein-Südflanke

Altschneefeld in Fagstein-Südflanke

Danach beginnt der Pfad langsam anzusteigen und quert die steilen Grashänge teilweise oberhalb kleiner Felswände. Ein bisschen sollte man hier schon aufpassen, aber so gefährlich empfinde ich die Passagen auch nicht.

Anstieg durch Fagstein-Südflanke

Anstieg durch Fagstein-Südflanke

Der Pfad visiert zunächst eine kleine Scharte links von einem Felsköpfchen an.

Pfad durch steile Grashänge in Fagstein-Südflanke

Der Pfad führt zunächst in diese kleine Scharte hinauf.

Danach wendet er sich nach links, und über immer spärlichere Trittspuren geht es nun Richtung Gipfelrücken.

Pfadspuren im Anstieg zum Fagstein

Über spärliche Pfadspuren zum Fagstein-Gipfelrücken

Schließlich liegt der Ausstieg vor mir. Bei einer nur schwach angedeuteten Scharte gelange ich auf den breiten grasigen Gipfelrücken des Fagstein.

Ausstieg aus Fagstein-Südflanke

Ausstieg aus Fagstein-Südflanke

Juhu! Der Gipfel ist nun nicht mehr fern. Rechts von mir baut sich mächtig der Kahlersberg auf.

Kahlersberg vom Fagstein-Gipfelrücken gesehen

Kahlersberg vom Fagstein-Gipfelrücken gesehen

Der Pfad schlängelt sich nun sanft durch die Gipfelwiesen auf das bereits sichtbare Gipfelkreuz zu. Ein Blick zurück zeigt noch einmal den oberen Teil des Anstiegs durch die Südflanke.

Blick auf Fagstein-Anstieg durch Südflanke

Blick zurück auf den Anstieg: Im Hintergrund oben rechts kann man den Pfad erkennen, der die Grasflanken quert und bei der Scharte links im Bild den Gipfelrücken erreicht.

Über grüne Wiesen geht es nun doch noch weiter als gedacht dem Gipfelkreuz entgegen.

Fagstein - Grasiger Gipfelrücken

Fagstein – Grasiger Gipfelrücken

Nach links bieten sich immer wieder eindrucksvolle Tiefblicke hinab zu den Rossfeldern oder auf den Königssee.

Blick vom Fagstein auf Gotzentalalm und Königssee

Blick vom Fagstein auf Gotzentalalm und Königssee

Die letzten Meter sind Genuss pur und schließlich ist der Gipfel mit dem großen Kreuz erreicht.

Letzte Meter zum Gipfel des Fagstein

Letzte Meter zum Gipfel des Fagstein

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Empfohlene Literatur zur Tour „Fagstein über Hohe Rossfelder“

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Berchtesgadener Alpen: Alpenvereinsführer. Für Wanderer und Bergsteiger. (Alpenvereinsführer alpin)

Empfohlenes Kartenmaterial zur Tour „Fagstein über Hohe Rossfelder“

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Hochkönig – Hagengebirge: Mit Wegmarkierungen und Skirouten. Topographische Karte 1:25.000 (Alpenvereinskarten)

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